Kunst und Kirche – das gehört zusammen. Seit Urzeiten, denn Kunst war von ihrem Ursprung her Äußerung von Religion oder stand in ihrem Dienst.
Kunst in St. Christophorus: Die geschwungene himmelanstrebende Decke unseres Gottesdienstraumes, die Fenster, die Bronzereliefs von Fritz Fleer an der Stirnwand, neuerdings das weißblaue Antependium aus der Werkstatt St. Marienberg. Doch! Kunst ist bei uns zu Hause.

Zur Zeit herrscht ein Trend, zeitgenössische Kunst in die Kirchen zu holen. Künstlerinnen und Künstlern wird angeboten, für einen bestimmten sakralen Raum unter Einbeziehung seiner Eigenheiten kreativ zu werden, Kunstausstellungen mit modernsten Werken in Kirchen sind keine Seltenheit mehr und haben großen Zulauf.

So öffnet nun auch St. Christophorus seine Türen für Kunst von heute von Menschen in unserer Mitte. Wir haben in St. Christophorus aber noch eine andere Tür geöffnet für die Kunst: Seit November 1995 bieten wir Seminare und Projekte unter dem Motto „Meditatives Malen“ an. Diese Vorhaben sind zumeist offen für die ganze Gemeinde und es wird dazu in den Gemeindebriefen aufgerufen, andere werden innerhalb der verschiedenen Gemeindegruppen durchgeführt. Besonders zu den Festen und Ereignissen im Kirchenjahr dient uns die Kunst, tiefer in unseren Glauben einzutauchen, dem Wort Gottes näher zu kommen und es auf eine neue Weise anderen weiterzusagen.
Denn Kunst in St. Christophorus ist nie nur Dekoration. Hinter jeder Darstellung verbirgt sich eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema unseres Glaubens, steckt ein Erlebnis, eine Begegnung, ein Fragen, ein Wünschen, ein Ahnen – und manchmal eine Antwort. Wir illustrieren nicht – als Vertiefung – einen erarbeiteten Inhalt, sondern – nach einer Hinführung geschieht im Prozess des schweigenden Malens ein innerer Dialog, eine Klärung und schließlich, wenn man Glück hat, Zustimmung und Einklang. Ich nenne diese Weise des Malens deshalb: Meditatives Malen.

Trotz ihrer häufig plakativen Wirkung sind die Bilder nie vordergründig und erschließen sich dem Betrachter oft erst dann, wenn er sich Zeit nimmt, die Oberfläche zu durchdringen. Die Bilder fordern Kommunikation, ihre Botschaft eröffnet für den einen oder die andere einen neuen Weg des Verstehens. So haben die Bilder Anteil am Werk der Verkündigung.

Am Echo von Gemeindemitgliedern und zahlreicher Besucher haben wir die Wichtigkeit solcher Malaktionen erfahren und werden sie weiterhin anbieten.

Kunst in St. Christophorus