„Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und den Leichnam Jesu zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.
Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzen sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht. Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagten seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.“
Liebe Gemeinde!
Dieses Evangelium werden wir am Ostermorgen in unserer Kirche – wie in allen christlichen Kirchen zum Osterfest – hören, wenn wir uns um 5.00 Uhr versammeln. Wir feiern den Weg vom Tod ins Leben; wir lassen uns von der Hoffnung tragen, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Das Felsengrab, in das Jesus in Jerusalem gelegt wurde (innerhalb der Grabeskirche, die wir mit unserer Pilgergruppe besucht haben) liegt unweit des Kreuzes, dessen historische Verortung nachweisbar ist.
Die Frauen vom Ostermorgen möchten an dem Ort des Schreckens und des Todes ihrem geliebten Menschen die letzte Ehre erweisen und ihn salben, ihn vielleicht auch „konservieren“ und halten. Die Antwort auf diese Suche ist negativ. Dort ist er nicht. Er ist auferstanden. Und nun werden sie aus der dunklen Gruft (von einem Gottesboten) hinaus in das Leben verwiesen – an die Luft, unter den Himmel, fort von Jerusalem nach Galiläa: dort, wo Jesus mit den Jüngern am See Tiberias (Genezareth) gegangen ist: Tag um Tag. Wo er sie gelehrt hat, wo diskutiert und gestritten, gelacht und geweint wurde, wo die Jesusbewegung entstanden ist und die meisten Erinnerungen an Jesus zu finden sind.
Also: fort vom Ort des Todes und des Schreckens, in den Alltag hinein. Dort werdet ihr ihn finden – sagt der Engel. Er wird euch vorausgehen. Und in der Gemeinschaft werdet ihr euch seiner erinnnern, seiner Worte, seiner Taten. Wo ist unser Galiläa? Das ist auch die Frage zum Osterfest, damit wir immer wieder ins Leben finden und nicht in der Todesgruft, der Trauergruft bleiben.
Wir laden Sie ein zum schönsten Gottesdienst des Jahres: am Ostersonntag um 5.00 Uhr in unserer Kirche. Wir werden Taufen feiern, das Abendmahl feiern und anschließend im Gemeindesaal ein Osterfrühstück halten nach dem Motto: Bring mit, was zum Brot gut schmeckt.
Am Ostermontag werden wir im feierlichen Gottesdienst weiterfeiern: viele Osterlieder singen, unsere Osterkerze weiter mit den Kreuzen der Gemeinde gestalten und das Abendmahl feiern.
40 Tage nach Ostern feiern wir am 14. Mai 2015 um 11.00 Uhr einen Gottesdienst zu Christi HImmelfahrt – unter freiem Himmel – in unserem schönen Brunnental (auf der Wiese unterhalb des Theaters). Wir werden den Gottesdienst auch mit den anderen Stadtgemeinden feiern und freuen uns darauf. Anschließend wird wie immer gemeinsam unter freiem Himmel Mittag gegessen.
Erst mit dem Pfingstfest (50 Tage nach Ostern) ist der Ostefestkreis vollendet. Die Kraft des heiligen Geistes, die Trost gibt und uns die Nähe Gottes vermittelt, auch um zurück ins Leben zu finden, die wurde den Jüngern 50 Tage nach dem Osterfest (Pentecost= Pfingsten) geschenkt. Ein fröhliches Pfingstfest feiern wir in den Gottesdiensten am Sonntag, 24. Mai und am Pfingstmontag, 25. Mai 2015 um 10.00 Uhr.
Das Trinitatisfest (Vater, Sohn und Heiliger Geist ) schließt den Osterfestkreis. Ihnen allen eine gesegnete Passionszeit, Karwoche und ein hoffnungserfülltes Osterfest.
Ihr Kirchenvorstand von St. Christophorus und Ihre Pastorin Birgit Rengel